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Klima

Anpassung an den Klimawandel

01.08.2024

Während Südtirol im vergangenen Jahr von einer massiven Hitzewelle und Dürre heimgesucht wurde, war der Frühling und Sommer bislang von Stark- und Dauerregen gekennzeichnet. Die heftigen Regenfälle lösten Muren und Überschwemmungen aus. Häuser, Betriebe und Hotels wurden beschädigt, Straßen wurden verschüttet.

Dürre, Hitze, Starkregen – Wetterextreme nehmen immer mehr zu. Wir müssen uns also an die Folgen des Klimawandels anpassen, um Schäden zu verringern und existierende Chancen zu nutzen.

Rolle der Gemeinden

Eine große Bedeutung kommt dabei den Bereichen Raumplanung und Bauen zu. Deshalb sind insbesondere die Gemeinden gefordert, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen. Meran war eine der ersten Gemeinden Südtirols, die sich mit der Klimawandelanpassung umfassend beschäftigt und konkrete Ziele und Maßnahmen formuliert hat: Die Reduzierung der Wärmebelastung durch grüne und blaue Infrastrukturen und die Schaffung von Retentionsflächen, vor allem im städtischen Bereich der Gemeinde. Es handelt sich dabei um tiefer gelegene Flächen, die im Falle eines Hochwassers volllaufen können und so die Stadt und ihre Infrastrukturen entlasten.

Auch die Stadtgemeinde Bozen hat vor vielen Jahren etwa den „Beschränkungsindex der versiegelten Flächen“ (BVF) eingeführt. Das heißt: Wer in Bozen baut, muss darauf achten, dass der Boden zumindest bis zu einem gewissen Grad durchlässig bleibt. Denn auf versiegelten Flächen, wie etwa Betonböden, Asphalt oder Pflastersteinen, kann das Regenwasser nicht oder kaum mehr im Boden versickern. Dadurch steigt nicht nur das Risiko für Hochwasser, es wird auch die Biodiversität reduziert. Zur Vermeidung von „Hitzeinseln“ im Stadtgebiet wird vermehrt auf Fassaden- und Dachbegrünung gesetzt.

Maßnahmen auf Gebäudeebene

Gebäude haben einen weitreichenden Einfluss auf den Klimawandel, immerhin ist der Gebäudebereich für etwa 40 Prozent des allgemeinen Energieverbrauchs verantwortlich. Umgekehrt haben die nicht mehr abwendbaren Folgen der Klimakrise auch einen direkten Einfluss auf die Gebäude. Denn vermehrt auftretende Extremwetterereignisse können auch Spuren an der Bausubstanz hinterlassen. Jeder Hausbesitzer kann darauf mit baulichen und technischen Präventivmaßnahmen reagieren, um Schäden zu verhindern oder abzumildern. Besondere Gefahren ergeben sich im Sommer durch hohe Temperaturen, durch Stürme bzw. Windböen und Sturzfluten. Im Winter können hohe Schneelasten den Dächern gefährlich werden.

In der Planung jedes Neubaus lohnt es sich also diese Umwelteinflüsse mitzuberücksichtigen und je nach Standort und konkreter Gefährdungslage zu reagieren. Das eventuelle Nachrüsten bei Bestandsgebäuden gestaltet sich in der Regel aufwändiger und auch kostenintensiver, man bedenke nur das nachträgliche Abdichten eines Kellergeschosses.

Hitze

Besonders eng besiedelte Städte weisen eine steigende Wärmebelastung auf. Die Überhitzung oder der „Backofeneffekt“ ist oft auf die topographischen Gegebenheiten zurückzuführen, aber auch auf die fehlende Kühlung durch die Verdunstungsleistung von Pflanzen. Eine großflächige Bodenversiegelung und wärmeabstrahlende Baukörper verschärfen das Problem.

Die hohen Temperaturen können sich negativ auf die Konstruktion und Bauteile auswirken. Hitze lässt die Materialien schneller altern und es können Schäden wie Risse, Verfärbungen, Versprödung, Erweichung und Verformung auftreten. Daneben kann die Sommerhitze die Qualität des Innenraumklimas senken. Durch falsches Lüftungsverhalten können Kondensation (z.B. in den Kellerräumen) und als Folge Schimmel entstehen.

Um das Problem der Überhitzung in und an Gebäuden abzumildern, gibt es eine Vielzahl von aktiven und passiven Maßnahmen, die angewendet werden können. Neben den vorgeschriebenen Verschattungssystemen, Grünfassaden und Gründächern wird auf Quartierebene versucht, Grünzonen zu schaffen.

Starkregen

Bei Starkregen handelt es sich um Niederschläge von mehr als 20 Litern, die innerhalb einer Stunde pro Quadratme­ter fallen. Mit zunehmender Hitze im Sommer lädt sich die Atmosphäre mit mehr Wasserdampf auf, der bei Abkühlung der Luftmassen schlagartig als Starkregen niedergehen kann. Wird das Wasser nicht schnell genug vom Boden aufgenommen, kann es zu lokalen Überflutungen kommen.

Um Schäden vorzubeugen ist es ratsam, Keller- und Garageneingänge sowie Kellerschächte so zu planen, dass sie bei Starkregen möglichst nicht überflutet werden. Zu empfehlen sind auch Rückstausperren innerhalb der Kanalisation, damit das Hineinlaufen von Abwasser in Kellerräume verhindert wird. Kleine Mauern oder Stufen vor den Hauseingängen können außerdem verhindern, dass abfließendes Wasser ins Haus gelangt.

Sturm

Auch Südtirol wird in den letzten Jahren häufiger von Stürmen heimgesucht, man denke nur an die verheerenden Schäden des Sturmtiefs Vaia 2018. Allein in Südtirol hat der Sturm rund 6.000 Hektar Wald kahlgefegt. Starke Windböen können aber auch erhebliche Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur verursachen.

Windsensible Bereiche wie Fassaden, Dächer oder Vorbauten sollten deshalb sturmsicher geplant und ausgeführt werden. Ein wichtiger Aspekt liegt auch darin, eventuelle Gefahren zu erkennen, die nicht direkt mit dem eigenen Gebäude zusammenhängen, wie zum Beispiel Baumbestände in der Nähe der Immobilie.

 

KH/emg

 

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